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Vereinsleben

Vier Jahrzehnte Bademeister in Weimar

Veröffentlicht: 13.02.2014
Autor: Michael Baar / 13.02.14 / TA

Weimar. Vor 40 Jahren machte Burkhard Jenz in der damaligen Volksschwimmhalle sein Hobby zum Beruf.

Es gibt in Thüringen Bäder, da muss man in Deckung gehen, nachdem man den Schwimmmeister als Bademeister bezeichnet hat. In Weimars Schwanseebad samt seiner Halle ist das anders. Burkhard Jenz darf man getrost als Bademeister bezeichnen. Mit dem gestrigen Tag ist er auch numerisch einer der dienstältesten Schwimmmeister in Thüringen: Vor 40 Jahren trat der heute 59-Jährige seine Arbeitsstelle in der damaligen Volksschwimmhalle an. Als Jugendlicher hatte er bereits ein paar Jahre als Rettungsschwimmer hinter sich. Als Beruf erlernte er allerdings den Werkzeugschlosser im EOW Oberweimar. Die damals noch neue Schwimmhalle konnte ihre Stellen aufstocken. Über die Antwort musste er also nicht lange nachdenken, als er vor der Frage stand, 600 Mark monatlich an der Werkbank verdienen oder am Beckenrand?

Tausende erlernten bei ihm das Schwimmen

In zwei Schichten machten die 15 Mitarbeiter damals Dienst. Der legendäre Klaus Minschke, Gretel Willecke, Uschi Neumann und Kurt Liebscher waren die Kollegen. "Ich kam für Rolf Baumgarten", erinnert sich Jenz. Später gab es noch eine Stelle. Manfred Enders (Technischer Leiter), Helma Löffler (Büro) oder Sigrid Rose (Kasse) gehörten dazu. Den Schwimmmeister nach DDR-Standard erwarb er ebenso wie nach der Wende den echten Meisterbrief. Der Intensivlehrgang sei vom Arbeitsamt unterstützt worden und durchaus mit einem Meister im Handwerk vergleichbar. Den gleichen Lehrgang absolvierte mit An­dreas Zündel übrigens der zweite Bad-Jubilar des Jahres: Er kann inzwischen auf 30 Berufsjahre zurückblicken. Heute gibt es mit dem Fachabgestellten für Bädertechnik übrigens einen vielseitigen Lehrberuf . Wie viele Weimarer bei Burkhard Jenz in 40 Jahren das Schwimmen erlernten, möchte er nicht schätzen. "Hundert können im Jahr schon zusammenkommen", schätzt er. Weniger gern denkt er an schwarze Stunden. Etwa als er Ende der 1970er-Jahre einen 16-Jährigen nicht mehr reanimieren konnte. Die Obduktion ergab, dass dieser einen Herzklappenriss hatte und vom Sport befreit war. Auch ein 80-Jähriger erlitt einen Herzinfarkt, als er überhitzt ins kalte Wasser sprang. Geglückte Rettungen sind da weniger präzise zu benennen. "Denn um Hilfe ruft in brenzlichen Situationen fast niemand. Wir helfen, wenn sich jemand verschluckt oder wenn jemand einen Krampf hat", sagt Burkhard Jenz. "Da reden wir aber über was wäre wenn . . ." Und was hat sich über die Jahre geändert? "Ordentlicher als früher" nennt Burkhard Jenz die Badgäste von heute. Dabei sei es früher wie heute wichtig, den richtigen Ton zu finden, zwischen Toleranz und Autorität. Schwimmlager gibt es nicht mehr, dafür aber die großen Traktorreifen, die seit Jahrzehnten im Schwanseebad für Spaß sorgen. "Und Auswärtige beneiden uns um unser Bad mitten in der Stadt", weiß er. Wenn Burkhard Jenz an die Odyssee um die alte Halle und an den Neubau denkt, ist er hin und her gerissen. Denn er weiß auch um die vergebene Chance.

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